Wer ist der Chorverband Zürich See

Wenn zwei sich finden
Im April 2012 wurde in der Geschichte von zwei der ältesten Sängervereinigungen der Schweiz ein aufregendes
neues Kapitel aufgeschlagen. Mit der Fusion der beiden Verbände entschieden sich die Chöre für ein
Miteinander von Stadt und Land in einem neuen, einflussreicheren Dachverband – dem Chorverband Zürich See.

Ein Blick zurück
Der «Sängervater Hans Georg Nägeli, Komponist, Verleger und Musikpädagoge, der Dekan Mathias Pestaluzz
aus Richterswil und sein Amtskollege Johann Jakob Sprüngli aus Thalwil gründeten am 17. November 1825 in einer politisch aufmüpfigen und revolutionären Zeit den Sängerverein am Zürichsee.Fast zur gleichen Zeit, im Jahr 1827,
wurde der Bezirksgesangverein Zürich gegründet. Erst 1972 bildete sich unter dem Namen Chorverband Zürich ein Verband aus dem Bezirksgesangverein und der Sängervereinigung der Stadt Zürich.

Wie Stadt und Land sich trifft
Während der Chorverband Zürich – später Chorverband Stadt Zürich (CVZ) – sich relativ unbeschadet  über die
stattliche Zeit von 185 Jahren retten konnte, hatte es der ehemalige Sängerverein nicht so einfach. Im
Jahr 2004 entschieden sich die Delegierten für einen neuen Namen. Fortan nannte sich der ehemalige Sängerverein
nun Chorverband am Zürichsee (ChaZ). Trotz des knackigeren Namens wollte es aber nicht so richtig tönen im
Vorstand. Als 2010 ein neues Präsidium gewählt werden sollte, wollte sich unter den 900 Sängerinnen und Sängern niemand zur Verfügung stellen. Da eine Auflösung jedoch nie zur Diskussion stand, ging der Chorverband am
Zürichsee kurzentschlossen auf Brautschau und wurde sogleich vom Chorverband Stadt Zürich mit offenen Armen empfangen. Eine Projektgruppe unter der Leitung der beiden Verbandspräsidenten Wolfgang Keil (ChaZ) und
Bruno Frigerio (CVZ) bereitete die Fusion vor. Dabei musste zunächst für die beiden unterschiedlichen Kulturen von Stadt und Land ein gemeinsamer Nenner gefunden und der Verwandschaft die Hochzeit schmackhaft gemacht
werden. Wie im richtigen Leben war auch hier das Brautgeld, sprich Finanzierung, ein heisser Diskussionspunkt. Nachdem die Delegierten der beiden Partner schliesslich der Fusion zugestimmt hatten, konnten der
Fusionsvertrag und neue Statuten erarbeitet werden.

Ein historisches Ereignis
Nachdem die beiden Verbände noch in getrennten Sälen ihre letzte eigenständige Delegiertenversammlung mit
leichter Wehmut hinter sich gebracht hatten, wurde in einem festlichen Akt die Fusion vollzogen und der neue Chorverband Zürich See mit dem Fahnengruss der beiden scheidenden Verbandsfahnen ins Leben gerufen. Es war für die Chorgeschichte im Kanton Zürich ein historischer Moment, haben sich doch zwei grosse Verbände für die
weitere Erhaltung des Chorwesens und die Zusammenlegung von Ressourcen gefunden. Innerhalb der Schweizerischen Chorvereiniung SCV mit nahezu 47'000 Sängerinnen und Sängern ist der Zürcher Kantonalgesangverein ZKGV
mit einem Choranteil von 15% der grösste Kantonalverband.
Der neue Chorverband mit seinen 59 Chören und 2122 Singenden rund um den Zürichsee ist der grösste der 11 Verbände des Kantons und liegt gesamtschweizerisch an 6. Stelle der Chorverbände.

Der Vorstand
Erster Präsident des jungen Verbandes war Bruno Frigerio, von 2012–2016. Zuvor hatte er als Präsident den Chorverband Stadt Zürich während acht Jahren bis zur Fusion erfolgreich geleitet. Als Vizepräsident und Sänger des Corale Pro Ticino Zurigo kannte er das Chorwesen von der Basis her. 2016 übernahm Monika Näf das Präsidium.
Als Vizepräsidentin stand sie Bruno Frigerio ab 2012 zur Seite. Ebenfalls stiessen Alice Masson (Sängerin chorhorgen, langjährige Vorstandserfahrung
und Ruth Egli (sie war lange Jahre Protokollaktuarin des Chorverbandes Stadt Zürich und singt in verschiedenen Chören) zum neuen Verband. Zur weiteren Unterstützung stellt sich Brigitte Schüepp zur Verfügung. Sie war lange Jahre Sängerin und Kassierin im Frauenchor Schwamendingen. Zur weiteren Verstärkung des Teams konnte Marco Mächler, Sänger und Präsident des Männerchores Zürich gewonnen werden.
2021 übernimmt Rosita Hunziker das Präsidium und bildet zusammen mit Peter Steiner (Vizepräsident), Liza Sulzer (Besondere Aufgaben), Felix Isenring (Kassier) und Michael Frei (Aktuar) den Vorstand.

Unser gemeinsames Ziel
Der neu gewählte Vorstand hat sich zum Ziel gesetzt, den neuen Verband wie ein Schiff auf dem Zürichsee
in ruhigen, wie auch stürmischen Gewässern, auf Kurs zu halten und seinen Passagieren eine sichere, aber spannende und erlebnisreiche Reise zu garantieren. Wir wollen zusammen mit unseren Chören den Chorgesang als wesent-
liches Kulturgut weiter stärken und neue Formen der Zusammenarbeit fördern. Dazu gewähren wir vielfältige beratende und praktische Unterstützung in Vereinsfragen und bei Chorprojekten.

Unsere Chöre decken das ganze Spektrum muskalischer Stilrichtungen ab: von der Gregorianik über Renaissance-Motetten zu barocken Kantaten und Oratorien. Von den grossen Messen und romantischen Opernchören zu
Schlagern und Filmmelodien des 20. Jahrhunderts. Von Volksliedern aus aller Welt zu Gospel, Pop und Jazz. Wir singen in vielen Sprachen in Altersheimen, Kirchen, Gemeindesälen, Konzerthäusern und auf offener Strasse. Das Ziel ist
immer dasselbe: Uns selber und unserem Publikum Freude zu bereiten. Die Geschmäcker sind verschieden, ebenso die Ansprüche und das Können. Bei den einen zählt der gesellige Aspekt, bei anderen der musikalische Anspruch.
Manche Chöre vertreten mit ihren Auftritten eine gewisse Heimatverbundenheit, andere wiederum einen sozialen oder gesellschaftlichen Anspruch oder setzen ganz einfach auf Unterhaltung. Die einen verbinden unterschiedliche Stilelemente und experimentieren mit neuen Formen des Ausdrucks oder bereichern ihre Interpretationen mit choreo-
graphischen Elementen. Andere pflegen eher traditionelles Liedgut und vertrauen auf Bewährtes.
Es hat aber für alle und alles Platz auf unserem Schiff und in den Häfen, die wir anlaufen wollen. Und das Schiff ist
noch lange nicht voll. Wir hoffen, neue Chöre für unseren Verband zu gewinnen und möchten Zuhörerinnen und Zuhörer zum selber Singen auffordern.
In ganz besonderem Masse müssen wir unsere Kinder und Jugendlichen fördern und begeistern und mit ihnen gemeinsame Projekte realisieren.

Singen ist schön. Singen ist gesund. Singen verbindet. Der CVZS ist dabei!